Brülleimer

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Kinder trauern anders als Erwachsene – ihre Gefühle kommen oft in Wellen, manchmal leise und traurig, manchmal laut und wütend. Doch Wut hat in unserer Gesellschaft oft keinen richtigen Platz, vor allem nicht in Verbindung mit Trauer. Dabei ist sie ein völlig natürlicher Teil davon.

Beim Trauertreff für Kinder und Jugendliche haben wir deshalb gemeinsam Brülleimer gestaltet. Ein hübsch gestalteter Eimer, in den die Kinder ihre Wut hineinschreien können. Denn oft ist es genau das, was sie brauchen: einen geschützten Raum, um ihre starken Gefühle auszudrücken.

Max, eines der Kinder, sagte: „Ich würde gerne reinbrüllen, dass ich es unfair finde, dass mein Papa gestorben ist und dass ich deshalb manchmal einfach nur schreien möchte.“

Stark, dass Max das so benennen kann! Das ist nicht immer der Fall. Manchmal sind überwältigende Gefühle einfach da und können von den Kindern nicht zugeordnet werden.

Genau dann kann der Brülleimer helfen – er hält aus, was uns Erwachsenen manchmal schwerfällt. Denn unser natürlicher Impuls ist oft, Wut und Trauer schnell „wegzutrösten“. Doch Kinder brauchen kein Wegtrösten, sondern ein Aushalten und Begleiten.

Trauer braucht Raum, Zeit und Ausdruck – in Worten, in Tränen und manchmal auch in einem lauten Schrei.

💬 Wie gehst du mit Wut und Trauer um? Hast du selbst schon einmal erlebt, dass Wut Teil deiner Trauer war?