Schieflage – Wenn Trauer das Leben durcheinanderwirbelt

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Luis hat einen nahen Familienangehörigen durch Suizid verloren. Dieser Verlust hat ihn in ein Gefühlschaos gestürzt: Er empfindet viel, doch die Tränen bleiben aus. Stattdessen fällt es ihm schwer, dem Unterricht zu folgen, und auf dem Pausenhof eskaliert die angestaute Spannung oft in Rangeleien. Sein Leben fühlt sich „schräg“ an – und es scheint, als würde ihn niemand verstehen.

In unserer Trauergruppe mit anderen Jugendlichen erlebt Luis zum ersten Mal, dass er nicht allein ist mit seinen Gefühlen. Er hört zu, wie andere offen von ihrer Trauer erzählen, und erkennt, dass jedes Gefühl – ob Wut, Traurigkeit oder Verzweiflung – seine Berechtigung hat. Doch als Max, ein anderer Junge aus der Gruppe, durch sein Verhalten die Gemeinschaft stört, ergreift Luis das Wort. Ruhig, aber bestimmt macht er klar, wie wichtig Respekt und Verständnis füreinander sind. Dabei teilt er, wie hilfreich es ist, Gefühle zuzulassen und dass es Stärke zeigt, wenn man über Trauer sprechen oder weinen kann.

Der Tod durch Suizid hinterlässt bei den Hinterbliebenen oft ein besonders schweres Gefühl der Ohnmacht und Unverständnis. Solche Verluste bringen das Leben aus der Balance und fordern dazu auf, sich mit intensiven Gefühlen auseinanderzusetzen. Genau deshalb ist es wichtig, Räume zu schaffen, in denen gesprochen, zugehört und verstanden werden kann – denn diese Gespräche helfen, das innere Gleichgewicht wiederzufinden.

👉 Ein Gedanke für dich:
Wenn du selbst trauerst oder jemanden kennst, der einen Verlust erlebt hat, vergiss nicht: Trauer ist chaotisch, individuell – und braucht Zeit. Gib dir oder anderen den Raum dafür.